Das Spiel mit Murmeln ist seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich und bereitet der Menschheit schon lange Freude. Doch wie werden die kleinen Kugeln eigentlich hergestellt?
Die Murmel an sich gibt es prinzipiell nicht: Murmeln sind aus Stein, Ton, Lehm, Porzellan oder Glas, sie basieren auf eigenen Ausgangsmaterialien, die wiederum individuelle Herstellungsverfahren einfordern.
Eigenheiten der Murmelherstellung im Überblick.
Am weitesten verbreitet: die Glasmurmel
Am verbreitetsten sind heutzutage die bekannten Glasmurmeln. Diese werden seit den 20er Jahren in verschiedenen Größen mit Murmelmaschinen produziert. Das ist der kommerziell-industrielle Weg.
Dazu kommen Glaskünstler, meist auch Glasbläser, die mit einem künstlerischen Anspruch an die Sache herangehen: Sie stellen ganz besondere Murmeln her, so gut wie immer mit speziellem ästhetischen Charakter.
Das vorliegende Video verrät einige Details der Glasmurmelherstellung und widmet sich dabei dem klassische Handwerk der Murmelfabrikation:
Video: Wie werden Murmeln hergestellt?
Fakten zur Produktion der Murmel
Die Produktion der Glasmurmel wurde im Video veranschaulicht, der Weg ist vergleichsweise komplex und technisch anspruchsvoll.
Murmeln aus Lehm oder Ton werden hingegen erst geformt, dann gebrannt und anschließend lackiert oder ins Farbbad getaucht.
Solche Murmeln wurden traditionell zum Spielen genutzt, sie waren vergleichsweise einfach herzustellen.
Rückblick: kommerzielle Murmelherstellung seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts
Um 1850 wurde in Lauscha (Thüringen) von den Gebrüdern Greiner die Märbelschere entwickelt. Sie erleichterte das Zuschneiden von Murmeln deutlich.
Die Produktion Hand gemachter Murmeln in Deutschland kam durch den Ersten Weltkrieg allerdings zum Erliegen. Amerika war nun führend in der Murmelproduktion.
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Amerikaner, Maschinen zur maschinellen Herstellung von Murmeln zu entwickeln. Nach dem ersten Weltkrieg waren diese technisch ausgereift und dominierten den Markt.
Die Firmen Akro Agate Company oder Peltier Glass Company versorgten die amerikanischen Konsumententen.
Herstellung verlagert sich nach Fernost und Mexiko
Anfang der 50er Jahre revolutionierten die Japaner den Murmelmarkt mit Cat’s eyes. Diese ganz normalen Katzenaugen-Murmeln waren seinerzeit neuartig und stellten die amerikanische Konkurrenz schnell ins abseits.
Seit Beginn der 70er Jahre dominieren Fernost und Mexiko den Murmelmarkt. In Mexiko steht in Guadalajara mit Vacor die größte Murmelfabrik der Welt, sie kann angeblich 12 Millionen Murmeln am Tag herstellen.
In Europa entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg sukzessiv ein Interesse an Murmelbahnen, der Fokus liegt seitdem auf den immer ausgereiften Spielumgebungen für die beliebten Kugeln.